Baustoffbeschaffung 2025: Risiken managen, Qualität sichern, Verträge klären

Volatile Märkte und komplexe Lieferketten prägen die Baustoffbeschaffung. Wer Risiken früh erkennt, Qualität sicherstellt und klare Verträge abschliesst, schützt Kosten und Termine.

Die Bauwirtschaft ist auf zuverlässige Materialflüsse angewiesen. Stahl, Holz, Beton, Dämmstoffe und technische Komponenten bilden das Fundament jedes Bauprojekts. Doch Engpässe, Preissteigerungen und Qualitätsrisiken machen die Baustoffbeschaffung zu einer der grössten Herausforderungen. Im Jahr 2025 stehen Unternehmen vor der Aufgabe, Beschaffungsstrategien neu zu denken – mit mehr Flexibilität, Transparenz und vertraglicher Absicherung.

Lieferketten unter Druck



Globale Krisen, geopolitische Spannungen und steigende Energiekosten beeinflussen seit Jahren die Baurohstoffmärkte. Schwankende Preise und kurzfristige Lieferengpässe sind Realität. Besonders betroffen sind:

  • Stahlprodukte und Bewehrungen durch steigende Energie- und Transportkosten
  • Holz und Holzwerkstoffe aufgrund internationaler Nachfrage
  • Dämmstoffe durch energieintensive Produktion
  • Halbleiter und Elektrotechnik für smarte Haustechniksysteme

Eine kluge Beschaffung setzt deshalb auf Diversifizierung. Mehrquellenstrategien und die Einbindung regionaler Anbieter reduzieren Abhängigkeiten.


Tipp: Langfristige Partnerschaften mit Lieferanten bieten oft mehr Sicherheit als kurzfristige Preisvorteile.

Qualitätssicherung als Schlüssel

Qualität beginnt mit der Auswahl geeigneter Materialien. Zertifikate, Normen und Prüfberichte schaffen Transparenz. Neben der Materialgüte zählt die fachgerechte Lagerung und Verarbeitung.



Empfehlenswert sind regelmässige Wareneingangskontrollen und Stichprobenprüfungen. Digitale Systeme erleichtern die Rückverfolgung bis zur Charge. So lassen sich Fehlerquellen eingrenzen und Nachbesserungen vermeiden.

Verträge und rechtliche Klarheit

Lieferverträge regeln Preise, Fristen und Gewährleistungen. Präzise Klauseln zu Mengen, Qualität und Haftung schützen alle Beteiligten. Besonders wichtig sind:

  • Klar definierte Liefer- und Zahlungskonditionen
  • Preisgleitklauseln bei volatilen Rohstoffen
  • Haftungsregelungen bei Verzögerungen oder Qualitätsmängeln
  • Vertraulichkeit und Datenschutz bei digitalen Bestellsystemen

Eine saubere vertragliche Grundlage verhindert Streitigkeiten und erhöht die Planungssicherheit.


Tipp: Verträge sollten regelmässig überprüft und an aktuelle Marktbedingungen angepasst werden.

Digitale Beschaffung und Transparenz

Digitale Plattformen gewinnen an Bedeutung. Sie bündeln Angebote, vergleichen Qualitäten und dokumentieren den gesamten Prozess. Schnittstellen zu ERP-Systemen erlauben eine lückenlose Integration in die Projektsteuerung. Transparenz und Automatisierung reduzieren Fehler und schaffen Echtzeitübersicht über Bestände.

Nachhaltigkeit als Beschaffungskriterium

Immer mehr Bauherren verlangen Nachweise über ökologische und soziale Standards. Baustoffe mit Recyclinganteil, Zertifikate wie FSC oder Cradle-to-Cradle gewinnen an Gewicht. Nachhaltigkeit wird damit nicht nur ein Imagefaktor, sondern auch ein Ausschlusskriterium bei der Vergabe.

Fazit

Die Baustoffbeschaffung 2025 ist komplexer denn je. Erfolgreich sind Unternehmen, die Risiken früh erkennen, Qualität konsequent sichern und klare Verträge schliessen. Digitale Systeme und Nachhaltigkeitskriterien ergänzen die klassischen Strategien. Wer proaktiv handelt, verschafft sich Wettbewerbsvorteile und gewährleistet stabile Bauabläufe trotz unsicherer Märkte.

 

Quelle: handwerker24.ch-Redaktion
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