Schweizer Handball-Nati siegt gegen die Türkei – EM-Traum lebt weiter
Die Schweizer Nationalmannschaft gewinnt ihr zweites Spiel innert fünf Tagen gegen die Türkei vor ausverkaufter Halle in Winterthur mit 30:27 (15:14) und zieht in der EM-Qualifikationsgruppe 7 an Österreich vorbei auf Rang 2. Der Sieg ist allerdings mühsam erkämpft. Ob es die Schweiz an die EHF EURO 2026 schafft, entscheidet sich im Mai mit den Spielen gegen Deutschland und eben Österreich.
Die Schweiz erfüllt in der Türkei-Woche die Pflicht – mehr aber nicht. Dem 38:34-Sieg am Mittwoch in Diyarbakir lässt die Nati am Sonntag im WIN4-Komplex in Winterthur ein 30:27-Erfolg folgen. Somit sind die vier budgetierten Punkte in der EM-Qualifikation gegen die Türkei fixiert. Geglänzt hat die Schweiz aber auch am Sonntagnachmittag nicht.
Wie schon im Auswärtsspiel in der Türkei findet das Team von Nationaltrainer Andy Schmid nicht gut in die Partie. Nach einem fehlerhaften Beginn der Schweizer führen die Türken nach fünf Minuten gar mit 5:2. Die Nati nimmt den Kampf aber an und kann das Spiel schliesslich mit einer Aellen-Doublette zum 8:7 drehen. Wer denkt, die Schweiz zieht jetzt weg, sieht sich getäuscht. Mal für mal kommt sie zwar zum Abschluss, Mal für Mal bringt man den Ball aber nicht an Torhüter Özmusul vorbei. So braucht es einen geistesgegenwärtigen Nikola Portner, der Sekunden vor der Halbzeit Noam Leopold lanciert und dieser zur 15:14-Pausenführung einnetzt.
Auch in der zweiten Halbzeit ist das Spiel ein Krampf. Die offensive Deckung der Türken macht den Schweizern zu schaffen und weil die Fehlerquote nicht merklich nach unten geschraubt wird, schnuppert der Gast aus Anatolien gar am Punktgewinn. Pehlivan gleicht die Partie nach 49 Minuten zum 24:24 aus. Gibt die Schweiz gegen die Türkei tatsächlich Punkte ab? Nein. Denn auf den neuerlichen Ausgleich lässt sie eine 4:0-Lauf folgen. Felix Aellen, Samuel Zehnder per Penalty, Gino Steenaerts per schnellem Gegenstoss und wieder Felix Aellen stellen auf 28:24. Die zwei Punkte bleiben doch in Winterthur.
Zum Best Player wird eben dieser Felix Aellen mit sieben Treffern aus acht Versuchen gewählt. Herauszustreichen gilt es aber auch Abwehrchef Samuel Röthlisberger, Torhüter Nikola Portner oder ein Jonas Schelker, der zum ersten Mal in nach seiner Verletzung regelmässig Spielzeit erhält und seine Sache sehr gut macht.
Entscheidende Tage im Mai
Die Nati arbeitet sich mit dem Sieg in der Quali-Gruppe 7 auf Rang 2 vor, der in jedem Fall zur EM-Qualifikation berechtigt und schiebt sich so an Österreich vorbei. Aber wie gut ist die Schweiz im Fahrplan? Eine schwierige Frage. Sicher ist: Gewinnt die Schweiz das letzte Spiel am 11. Mai auswärts in Graz gegen Österreich, ist sie in jedem Fall Gruppenzweite und bei der EHF EURO 2026 dabei. Wird sie Gruppendritter, beginnt das grosse Rechnen und der Blick auf die anderen sieben Qualifikationsgruppen.
Zur Erinnerung: Beim Erstellen des Rankings der Gruppendritten zählen nur die Begegnungen gegen die Gruppenersten und -zweiten. Die Türkei-Ergebnisse würden also wegfallen. Da hätte die Schweiz dann mit einem Remis gegen Österreich sicher mal einen Zähler auf der Haben-Seite. Allerdings haben dies auch schon andere aktuelle Gruppendritte geschafft. Heisst: Auch Punkte im Heimspiel gegen Deutschland am 7. Mai im Hallenstadion in Zürich könnten Gold wert sein.
Quelle: SHV
Bildquelle: SHV