Dollarschwäche belastet Schweizer Exporteure und stellt SNB vor Herausforderungen
Die anhaltende Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken bringt die exportorientierte Schweizer Wirtschaft zunehmend unter Druck.
Seit Jahresbeginn hat der Dollar gegenüber dem Franken deutlich an Wert verloren, was die Wettbewerbsfähigkeit Schweizer Produkte auf dem US-Markt beeinträchtigt.
Exportpreise steigen um 22 Prozent
Die Kombination aus einem schwachen Dollar und bestehenden US-Strafzöllen führt dazu, dass Schweizer Exportgüter in den Vereinigten Staaten um etwa 22 Prozent teurer geworden sind. Diese Entwicklung trifft insbesondere die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, die stark vom US-Markt abhängig ist. Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Preise anzupassen oder Margen zu reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Importierte Deflation durch günstige US-Waren
Während Exporteure unter der Dollarschwäche leiden, profitieren Importeure von günstigeren US-Produkten. Da viele Rohstoffe, insbesondere Erdöl, in US-Dollar gehandelt werden, sinken die Importpreise. Dies führt zu einem verstärkten Deflationsdruck in der Schweiz, was die Preisstabilität gefährdet.
Herausforderungen für die Schweizerische Nationalbank
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht vor der schwierigen Aufgabe, die Preisstabilität zu wahren. Trotz einer Senkung des Leitzinses auf 0,25 Prozent im März 2025 bleibt der Aufwertungsdruck auf den Franken bestehen. Eine weitere Zinssenkung oder gar die Wiedereinführung negativer Zinsen werden diskutiert, um den Franken zu schwächen und die Inflation anzukurbeln.
Begrenzter Handlungsspielraum der SNB
Devisenmarktinterventionen könnten ein Mittel sein, um den Franken zu schwächen. Allerdings ist die Schweiz bereits auf der Beobachtungsliste der USA für potenzielle Währungsmanipulation, was solche Massnahmen politisch heikel macht.
Die SNB muss daher sorgfältig abwägen, welche Instrumente sie einsetzt, um ihre geldpolitischen Ziele zu erreichen.
Fazit: Wirtschaft im Spannungsfeld
Die aktuelle Wechselkurssituation stellt die Schweizer Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Während Exporteure unter der Verteuerung ihrer Produkte leiden, profitieren Importeure von günstigeren US-Waren. Die SNB steht vor der Aufgabe, mit begrenzten Mitteln die Preisstabilität zu sichern, ohne internationale Spannungen zu verschärfen. Eine rasche Lösung ist nicht in Sicht, weshalb Unternehmen und Politik auf eine langfristige Strategie setzen müssen.
Quelle: Redaktion business24.ch/Migros Bank
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