Hobbys im Lebenslauf: Wann sie überzeugen – und wann sie überflüssig sind

Bei der Erstellung eines Lebenslaufs konzentrieren sich die meisten Fachleute auf Berufserfahrung, Ausbildung und Fähigkeiten. Aber was ist mit Hobbys und ausserschulischen Aktivitäten?

Können sie Ihre Chancen auf einen Job erhöhen oder sind sie nur Füllmaterial? Der Schweizer Rekrutierungsspezialist Robert Walters verrät, wann – und wie – man sie strategisch einbeziehen sollte.

Für Berufseinsteiger: Heben Sie sich von der Masse ab

Für Berufseinsteiger können ausserschulische Aktivitäten ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sein. Selbst wenn sie nicht direkt mit der Stelle zu tun haben, zeigen sie wertvolle Soft Skills wie Führungsqualitäten, Teamarbeit und Organisation. Arbeitgeber suchen häufig nach Bewerbern mit Eigeninitiative, so dass Aktivitäten wie die Leitung einer Studentenvereinigung, die Organisation von Veranstaltungen, ehrenamtliche Tätigkeiten oder die Teilnahme an einem Leistungssportteam einen Vorteil darstellen können. Akademische Projekte und Workshops sollten jedoch gesondert aufgeführt werden.

Für Berufserfahrene: Vertiefen Sie Ihr Profil

Auch mit jahrelanger Erfahrung können Sie Ihren Lebenslauf durch ausserschulische Aktivitäten aufwerten. Sie bieten einen Einblick in Ihre Persönlichkeit, Ihre Interessen und Ihr Fachwissen, das über Ihren eigentlichen Beruf hinausgeht. Selektivität ist jedoch der Schlüssel. Eine Überfrachtung Ihres Lebenslaufs mit unzusammenhängenden Hobbys kann kontraproduktiv sein. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf Aktivitäten, die Führungsqualitäten, strategisches Denken oder Engagement demonstrieren, wie z. B. Mitgliedschaften in Vorständen, ehrenamtliche Führungsrollen oder relevante Nebenprojekte.

Die Auswahl der richtigen ausserschulischen Aktivitäten

Sie sind sich nicht sicher, was Sie aufnehmen sollen? Hier ist, was zu beachten ist:

  • Relevanz: Unterstützt die Aktivität Ihre Karriereaussichten? Wenn Sie sich beispielsweise für eine Stelle im Bereich Marketing bewerben, kann es ein Pluspunkt sein, wenn Sie erwähnen, dass Sie für eine gemeinnützige Organisation die sozialen Medien betreut haben.
  • Aktualität: Im Allgemeinen können Aktivitäten, die älter als 10 Jahre sind (z. B. das Engagement in einem Universitätsclub), gestrichen werden, es sei denn, sie sind äusserst relevant.
  • Ausgewogenheit des Engagements: Achten Sie darauf, dass die Angabe zu vieler laufender Verpflichtungen Zweifel an Ihrer Verfügbarkeit für die Stelle wecken könnte.

Wo Sie sie in Ihrem Lebenslauf aufführen sollten

Der beste Platz für ausserschulische Aktivitäten ist unter den Abschnitten Berufserfahrung und Ausbildung. Führen Sie sie in umgekehrter chronologischer Reihenfolge auf, einschliesslich des Anfangs- und Enddatums (oder kennzeichnen Sie sie als „laufend“). Nennen Sie nicht nur den Namen des Vereins oder der Organisation, sondern beschreiben Sie kurz Ihre Rolle und Ihren Beitrag. Wenn eine Aktivität in direktem Zusammenhang mit der Stelle steht, für die Sie sich bewerben, sollten Sie Ihre Aufgaben genauso detailliert beschreiben wie bei der Berufserfahrung.

Durch eine sorgfältige Auswahl und Positionierung Ihrer ausserschulischen Aktivitäten können Sie einen Lebenslauf erstellen, der nicht nur Ihre Fähigkeiten hervorhebt, sondern auch eine überzeugende Geschichte über Ihre berufliche Laufbahn erzählt.

 

Quelle: Robert Walters
Bildquelle: Symbolbild © stockfour/Shutterstock.com

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